Monate auf See: Rohingya-Flüchtlinge landen in Indonesien

Mehr als 300 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar sind heute nach einer monatelangen Reise über das Meer auf der indonesischen Insel Sumatra gelandet. Eigentlich wollten sie nach Malaysia, seien stattdessen aber mit ihrem Boot in der streng muslimischen Provinz Aceh gelandet, wie der Chef des örtlichen Roten Kreuzes sagte.

Die Bootsflüchtlinge nach ihrer Ankunft
AP/Zik Maulana

Nach eigenen Angaben waren die 181 Frauen, 102 Männer und 14 Kinder vor einem halben Jahr in Bangladesch aufgebrochen. „Sie sind schwach und einige von ihnen sind krank“, hieß es.

Das Flüchtlingsboot am Strand
AP/Zik Maulana

Die Rohingya seien zunächst in provisorischen Unterkünften in der Stadt Lhokseumawe untergebracht worden. Zudem wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Initiative Coronavirus-Schnelltests durchgeführt. In den vergangenen Jahren sind Tausende Rohingya in Aceh angekommen, weil ihre Boote auf dem Weg nach Malaysia und anderen Ländern der Region vom Kurs abgekommen waren oder dort abgewiesen wurden.

Im früheren Burma werden die Rohingya seit Jahrzehnten verfolgt und diskriminiert, viele verloren durch ein 1982 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft und sind staatenlos. Hunderttausende von ihnen sind aus Myanmar geflohen. Die meisten leben in dicht besiedelten Lagern in Bangladesch.

Die UNO bezeichnet die Verfolgung der Minderheit als Völkermord. Das Militär von Myanmar und die Regierung unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stehen wegen der Verfolgung international in der Kritik.