Die Skyline von Denver (Colorado) vor den Rocky Mountains
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Wintereinbruch in Denver

Temperatursturz von über 30 Grad erwartet

Während in Österreich in diesen Tagen Herbstwetter mit spätsommerlichen Tagen wechselt, meldet sich in manchen Bundesstaaten der USA zum ersten Mal der Winter. Auf Hochsommerwetter folgen dort innerhalb von 24 Stunden ein extremer Temperatursturz von heißen 37 auf ein Grad und Schneefall, so die ORF-Wetterredaktion.

Vom Wintereinbruch am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Montana, Wyoming und Colorado. In Denver, der Hauptstadt von Colorado, werden für Montag noch Temperaturen bis 37 Grad Celsius prognostiziert. Am Dienstag soll die Temperatur nur noch ein Grad betragen, auch dicke Schneeflocken sind prognostiziert. In höheren Lagen von Wyoming und Colorado werden 40 Zentimeter Neuschnee erwartet.

Heftige Wintereinbrüche innerhalb kurzer Zeit kommen in diesen Regionen immer wieder vor. Letztes Jahr hatte es am 9. Oktober in Denver 28 Grad, wenige Stunden später schneite es stark. Die Nächte darauf brachten Temperaturen von minus sechs bzw. minus elf Grad. Extrem war in Denver auch der Wintereinbruch im September 1993, am 12. des Monats hatte es 33 Grad, 36 Stunden später lagen 14 Zentimeter Schnee.

Blick von einer Autobahn in Colorado (USA) auf die Rocky Mountains
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Die Rocky Mountains bestimmen das Wetter in Denver mit

Rocky Mountains als Barriere zum Pazifik

Der Grund für diese starken Temperaturschwankungen in diesen Regionen ist die besondere geografische Lage. Denver etwa liegt auf rund 1.600 Meter Seehöhe, in der geografischen Breite von Madrid, an der Ostflanke der Rocky Mountains. Diese Gebirgskette liegt quer in der vorherrschenden Westströmung und bildet eine Barriere, die Regenwolken vom Pazifik abhält. Daher überrascht es nicht, dass in Denver nur etwa halb so viel Niederschlag wie etwa in Innsbruck fällt.

Karte zeigt die Rocky Mountains und die US-Bundesstaaten Montana, Wyoming sowie Colorado
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: ORF

Nach Norden und Süden hin gibt es hingegen keine schützenden Gebirgsketten, die heiße Luftströmungen aus Mittelamerika bzw. Kaltluftvorstöße aus dem hohen Norden bremsen würden. Das ermöglicht starke Temperaturschwankungen in kurzer Zeit. Auch das wird jetzt wieder der Fall sein: In Denver stellen sich nach dem Hochsommerwetter am Montag und dem Wintereinbruch am Dienstag in der zweiten Wochenhälfte gemäßigte Temperaturverhältnisse ein, so wird es am Freitag rund 20 Grad haben, so die ORF-Wetterredaktion.

Kalifornischer Feuerwehrmann vor riesiger Flammenwand
APA/AFP/Sandy Huffaker
In Kalifornien hat man ob der Hitzewelle mit zahlreichen Bränden zu kämpfen

Hitzewelle hat Kalifornien fest im Griff

In Kalifornien bereitet unterdessen eine Hitzewelle Sorgen. Sie hat Kalifornien seit Samstag fest im Griff. In Woodland Hills nordwestlich von Los Angeles seien am Sonntag 49,4 Grad Celsius gemessen worden, teilte die US-Wetterbehörde NOAA mit. Das sei ein Rekordwert für Los Angeles County. Die Situation wird sich in den nächsten Tagen kaum entschärfen: Ab Dienstag ist die Hitze zwar nicht mehr so extrem wie in den letzten Tagen, aber die Trockenheit dauert noch länger an. Innerhalb der nächsten zehn Tage erwarten Meteorologen keinen flächendeckenden Regen.

In ganz Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr von Sonntag zuletzt mehr als 14.800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen. Seit den Blitzschlägen, die Mitte August die ersten Brände ausgelöst hatten, seien mehr als 900 Feuer ausgebrochen, hieß es. Gut 6.000 Quadratkilometer Land seien abgebrannt. Mehrere Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Knapp 3.300 Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört. In Kalifornien, dem mit rund 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, kommt es immer wieder zu schweren Busch- und Waldbränden.