Umgang mit Geflüchteten: Schwere Vorwürfe gegen Malta

Amnesty International hat schwere Vorwürfe gegen Malta wegen des Umgangs mit Geflüchteten erhoben. Die „gefährlichen und illegalen“ Maßnahmen des Mittelmeer-Staats bei der Abweisung von Flüchtlingen hätten möglicherweise zu vermeidbaren Todesfällen geführt, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Derzeit sehen sich Malta und andere EU-Mittelmeer-Staaten mit Forderungen nach Aufnahme von 27 Flüchtlingen konfrontiert, die seit einem Monat auf dem dänischen Tanker „Maersk Etienne“ ausharren.

„Eskalation von Taktiken“ gegen Aufnahme

Amnesty warf Malta eine „Eskalation von Taktiken“ gegen die Aufnahme von Geflüchteten vor. Dazu gehörten rechtswidrige Zurückweisungen nach Libyen, die Umlenkung von Booten in Richtung Italien und das illegale Festhalten Hunderter Menschen auf schlecht ausgerüsteten Fährschiffen außerhalb der maltesischen Hoheitsgewässer.

Malta hatte im Mai ein Abkommen mit Libyen geschlossen, durch das verhindert werden soll, dass geflüchtete Menschen aus dem nordafrikanischen Land auf die Insel gelangen. Diese Vereinbarung setze die Personen nach ihrer Rückführung nach Libyen noch stärker als zuvor der brutalen Behandlung in dortigen Lagern aus, kritisierte Amnesty in dem 34-seitigen Report.