BUWOG-Prozess wieder mit fast allen Angeklagten

Der 156. Verhandlungstag im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und andere hat heute, nach einer vierwöchigen Sommerpause, wieder fast alle Angeklagten ins Wiener Straflandesgericht geführt. Gestern ging es um zwei andere Causen – Betrugsvorwurf gegen Walter Meischberger beim Hausverkauf und Telekom-Parteienfinanzierung – daher mussten nur vier Angeklagte anwesend sein.

Zwölf Beschuldigte

Nun sind auch der Erstangeklagte Grasser, Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics, Ex-RLB-OÖ-Vorstand Georg Starzer, Meischbergers früherer Anwalt Gerald Toifl sowie Angeklagte zur Linzer Causa im Gerichtssaal anwesend. Meischberger, der Ex-Lobbyist Peter Hochegger und der Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer waren schon tags zuvor da und mussten auch wieder kommen. Insgesamt zwölf Beschuldigte und ihre Anwälte sind heute vor Gericht. Der ebenfalls angeklagte Immobilienmakler Ernst Plech fehlt weiterhin wegen Verhandlungsunfähigkeit.

Weiterhin sind auch fünf Schöffen – zwei Hauptschöffen und drei Ersatzschöffen – dabei. Für ein Urteil braucht das Gericht zwei Schöffen, sonst ist der Prozess geplatzt. Zu Prozessbeginn waren es noch zwölf Laienrichter.

Telefonate vorgespielt

Es stehen derzeit Verlesungen aus dem umfangreichen Gerichtsakt des Megaprozesses um den Korruptionsvorwurf bei der Bundeswohnungsprivatisierung (BUWOG u. a.) sowie bei der Einmietung der Finanzbehörden in das Linzer Bürohaus Terminal Tower auf dem Programm. Wobei der Tag mit Telefonüberwachungen der Angeklagten begonnen hat. Richterin Marion Hohenecker spielte die aufgezeichneten Telefonate vor, etwa von Meischberger mit Ernst Plech oder mit einem Zeugen, einem Bankberater in Liechtenstein.