Anschlag auf Konvoi von Vizepräsident Saleh in Kabul

In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist heute der Konvoi von Vizepräsident Amrullah Saleh Ziel eines Bombenanschlags gewesen. „Eine Autobombe ist auf der Straße explodiert, an der der Vizepräsident vorbeifuhr“, sagte Salehs Berater Homajun Ahmadi laut dpa.

Der afghanische Vizepräsident sei den Angaben zufolge nicht verletzt worden, dafür aber mehrere Leibwächter. Laut Innenministerium wurden zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt. Selbst Kilometer vom Anschlagsort entfernt war noch eine Rauchwolke zu sehen.

Der Anschlag erfolgte vor dem geplanten Beginn innerafghanischer Friedensgespräche, die in Katar abgehalten werden sollen. Noch immer gibt es kein Datum für die Gespräche zwischen den islamistischen Taliban und der Regierung.

EU verspricht Unterstützung für anstehende Verhandlungen

Bereits in den vergangenen Monaten wurden Politiker, Aktivisten und Religionsvertreter gezielt angegriffen oder getötet. Experten sehen dahinter den Versuch, Afghanistans Zivilgesellschaft vor den geplanten Friedensverhandlungen einzuschüchtern und zu schwächen. Die Drahtzieher der gezielten Attentate bleiben in der Regel im Verborgenen.

Die EU verurteilte den Anschlag auf Saleh. „Wer den Friedensprozess schwächen will, indem er Amtsträger und Zivilisten angreift und verletzt, wird sich nicht durchsetzen (…)“, kommentierte der Außenbeauftragte Josep Borrell. Die Europäische Union sei fest entschlossen, alle ernsthaften Bemühungen zur Aufnahme eines innerafghanischen Verhandlungsprozesses zu unterstützen.