Greenpeace: EU trägt mit Importen zu Rodungen bei

Die Umweltorganisation Greenpeace wirft der EU vor, für den Anbau von Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja und Kautschuk zur globalen „Waldzerstörung“ beizutragen. „Für diese Produkte werden weltweit Regenwaldflächen gerodet und in Flammen gesetzt“, kritisiert Greenpeace laut einem aktuellen Bericht. Die Umwelt-NGO fordert ein EU-Waldgesetz, das Produkte aus Rodungen auf dem EU-Markt unterbindet.

Die Europäische Union importiere mehr als ein Drittel (36 Prozent) der weltweit gehandelten landwirtschaftlichen und tierischen Güter, die mit der Zerstörung von Regenwald in Verbindung gebracht werden, so Greenpeace. „Für Palmöl wird der Lebensraum von Orang-Utans und Tigern zerstört, Brasiliens Wälder gehen für Rinderfarmen und Soja in Flammen auf und die Kakaoindustrie in Afrika bedroht das Zuhause von Elefanten und Leoparden“, sagte Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace in Österreich.

Palmölproduktion bedroht Arten

2019 hat die EU laut Greenpeace 7,3 Millionen Tonnen Palmöl importiert, nach Österreich gelangen jährlich rund 160.000 Tonnen Palmöl. Die Weltnaturschutzunion schätzt, dass 193 bedrohte Tier-und Pflanzenarten direkt von der Palmölproduktion gefährdet sind. Auch bei den Importen von Kakao von der Elfenbeinküste und aus Ghana seien die Folgen für die Wälder und die Artenvielfalt „verheerend“. Mehr als 50 Prozent des weltweiten Kakaoexports landen in der EU. Österreich importierte im Jahr 2019 über 28.000 Tonnen Kakaobohnen.