EU-Kommission will Kryptowährungen nicht verbieten

Trotz massiver Bedenken einiger Euro-Länder will die EU-Kommission private Kryptowährungen wie Facebooks Libra nicht von vornherein verbieten. Seine Behörde wolle in der Frage „verhältnismäßig“ vorgehen, sagte Vize-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis heute beim Treffen der EU-Finanzminister in Berlin.

„Kryptowährungen bieten viele Chancen. Und wir wollen Innovation durch Regulierung möglich machen und nicht verhindern.“ Die EU müsse offen für diese Innovation sein.

Strikte Regulierung bis hin zu Verbot gefordert

Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande hatten vor dem Wochenende eine harte Regulierung und notfalls auch Verbote gefordert. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz bekräftigte heute erneut, die Minister seien „fest davon überzeugt, dass privatwirtschaftliche Kryptowährungen keinen Sinn“ ergeben und „notfalls auch verboten werden“ müssten. Die Ausgabe von Währungen sei in der Euro-Zone Sache der Europäischen Zentralbank (EZB).

Bei digitalen Währungen sind eine Reihe von Anbietern am Start. Eines der bekanntesten Projekte ist die Kryptowährung Libra des US-Onlinekonzerns Facebook. Er verspricht den Nutzern, das Einkaufen und Geldüberweisen im Internet mittels Libra so einfach wie das Versenden einer Textnachricht zu machen.