Nach drei Infektionen: Chinesische Stadt im Lockdown

Auf die Entdeckung von drei Coronavirus-Infektionen an der Grenze zu Myanmar haben die chinesischen Behörden mit umfangreichen Maßnahmen reagiert. Wie die Behörden heute mitteilten, ordneten sie nach dem Nachweis der Ansteckungen in Ruili einen Lockdown der Grenzstadt in der Provinz Yunnan sowie Massentests der Bevölkerung an.

Seit gestern Abend dürfe niemand mehr in die Stadt einreisen oder sie verlassen. Die Bewohner wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Abgesehen von Lebensmittelgeschäften und Apotheken mussten alle Geschäfte schließen.

Jeder der mehr als 210.000 Einwohner von Ruili werde nun auf das neuartige Coronavirus getestet, hieß es in der Mitteilung der Behörden. Da das Coronavirus aus Myanmar eingeschleppt worden sei, werde außerdem verstärkt gegen illegal Einwandernde vorgegangen.

„Aus der Stadt ausgewiesen“

Ruilis Vizebürgermeister Yang Bianqiang hatte bereits gestern bei einer Pressekonferenz gesagt, alle, die nicht das Datum ihrer Ankunft in Ruili sowie einen festen Wohnsitz und Arbeitsplatz nachweisen könnten, würden aus der Stadt ausgewiesen.

Nachdem die Coronavirus-Pandemie vor einem Dreivierteljahr in China ihren Ausgang genommen hatte, ergriffen die Behörden umfangreiche strikte Maßnahmen. Vor einer Woche verkündete die Volksrepublik offiziell ihren „Sieg“ über das Virus. Es gibt allerdings noch vereinzelte Ausbrüche, die insbesondere von aus dem Ausland eingereisten Chinesen ausgelöst wurden.

Heute meldete das Gesundheitsministerium in Peking acht CoV-Infektion in ganz China. Auch diese Fälle seien aus dem Ausland eingeschleppt worden.