Feuer nahe Flüchtlingslager von Samos ausgebrochen

Auf der griechischen Insel Samos ist nahe dem dortigen Flüchtlingslager heute ein Feuer ausgebrochen. . Gras und Bäume seien in Brand geraten, teilten die Feuerwehr und Polizei heute Abend mit. Das Flüchtlingslager selbst sei nicht in Gefahr. Die Ursache des Feuers ist nicht bekannt.

„Es brennt am Rande des Registrierzentrums“, sagte der Bürgermeister der Ortschaft Vathy zuvor der dpa. „Noch brennen keine Zelte, aber ich bin besorgt.“ In Sozialen Netzwerken wurden entsprechende Bilder und Videos eines großen Brandherds veröffentlicht. Griechischen Medien zufolge ist das Feuer 200 bis 300 Meter oberhalb des Flüchtlingslagers ausgebrochen.

Erst vor wenigen Tagen war das Flüchtlingslager Moria auf der nahe gelegenen Insel Lesbos bei einem Großbrand fast völlig zerstört worden. Rund 12.000 Geflüchtete wurden obdachlos. Die Feuer waren laut griechischer Regierung von Geflüchteten gelegt worden, um die Abreise aus den Lagern und von der Insel zu forcieren.

Griechische Politiker warnen vor „Moria-Taktik“

Griechische Politiker warnen seither vor der „Moria-Taktik“, wonach Feuer auch in anderen Flüchtlingslagern auf den Inseln Samos, Chios, Leros und Kos gelegt werden könnten – vor allem, wenn die Menschen von Lesbos nun aufs Festland oder nach Mittel- und Nordeuropa gebracht würden. Die Menschen auf Lesbos fordern angesichts des niedergebrannten Lagers, die Insel sofort verlassen zu dürfen. Allerdings steht bei den meisten der Abschluss des Asylantrags noch aus. Die griechische Regierung besteht darauf, dass sie den normalen Asylprozess durchlaufen müssen.

Im Flüchtlingslager Vathy nahe dem gleichnamigen Ort auf der Insel Samos leben laut dem griechischen Migrationsministerium rund 4.600 geflüchtete Menschen, das Lager hat jedoch nur eine Kapazität von rund 650 Plätzen. Zuletzt waren im Camp zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach ersten CoV-Fällen im Camp Moria war die Situation vergangene Woche auf Lesbos eskaliert.