UNICEF: Krise führt zu globalem Bildungsnotfall

Die Schulschließungen in der CoV-Krise haben nach Einschätzung des Kinderhilfswerks UNICEF zu einem globalem Bildungsnotfall geführt. Aktuell seien noch rund 872 Millionen Kinder in 51 Ländern daran gehindert, in die Klassen zurückzukehren, sagte UNICEF-Direktorin Henrietta Fore gestern bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

Nur etwa die Hälfte von ihnen habe die Chance auf Fernunterricht. „Die pure Zahl der Kinder, deren Ausbildung für Monate völlig unterbrochen wurde, ist nichts anderes als ein globaler Bildungsnotfall“, sagte Fore.

„Verheerende Folgen für Kinder“

Eine UNICEF-Analyse in 158 Ländern zeige, dass jeder vierte Staat weiterhin kein Datum für die Wiederöffnung von Schulen habe. Geschlossene Schulen hätten aber „verheerende Folgen für Kinder“, sagte Fore. Es werde noch schwerer, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. „Je länger Schüler von der Schule fernbleiben, desto weniger wahrscheinlich wird ihre Rückkehr.“

Laut einer Hochrechnung werden 24 Millionen Kinder die Schule gänzlich abbrechen, darunter viele Mädchen. „Das ist der Grund, warum wir an Regierungen appellieren, die Öffnung der Schulen voranzutreiben“, so Fore.