OMV-Chef Seele vor „Ibiza“-U-Ausschuss

OMV-Chef Rainer Seele muss heute als erste Auskunftsperson dem „Ibiza“-U-Ausschuss Rede und Antwort stehen. In der Befragung durch den Verfahrensrichter sagte Seele, dass er Kontakt mit dem damaligen FPÖ-Klubchef Johann Gudenus gehabt, aber ihn nicht beruflich, sondern Gudenus im Rahmen der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft „gelegentlich“ zu Abendessen getroffen habe.

Dabei sei es vor allem um private Themen gegangen, so Seele im Laufe der Befragung. Es habe auch keine politische Beeinflussung durch die FPÖ, etwa durch den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, gegeben. Strache habe sich nur für Wasserstoff interessiert, so Seele.

Mit Kurz in Libyen, Russland und Abu Dhabi

Man habe auch nicht versucht, ihn bei Postenbesetzungen zu beeinflussen, so Seele weiter, auch nicht im Rahmen der Neuausrichtung des Konzerns durch den Kauf von Borealis. Die Umwandlung der ÖBIB in die ÖBAG sei für die OMV von Vorteil gewesen, so Seele, weil die Kommunikation mit dem Staat als Anteilseigner einfacher geworden sei.

In der Befragung durch die Abgeordneten sagte Seele dann, dass er mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Wirtschaftsdelegation nach Libyen, Russland und Abu Dhabi gereist sei – in Abu Dhabi war auch Rene Benko dabei. Den Namen des flüchtigen Wirecard-Managers Jan Marsalek kenne er nur aus den Medien.

Die erste Fragerunde wurde von intensiven Debatten zur Geschäftsordnung dominiert. Ausschussvorsitzender Wolfgang Sobotka (ÖVP) erklärte mehrfach, dass die Geschäftspolitik der OMV nicht Inhalt des Ausschusses sei, einige Fragen wurden daher nicht zugelassen.