Hurrikan „Sally“ erreicht US-Golfküste

Der Hurrikan „Sally“ hat im Bundesstaat Alabama die US-Golfküste erreicht. Der Wirbelsturm der zweitniedrigsten Hurrikanstärke zwei sei heute nahe der Ortschaft Gulf Shores auf Land getroffen, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) mit. „Sally“ erreichte laut NHC Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 km/h. Wenige Stunden nach dem Auftreffen schwächte sich der Sturm bereits ab.

Zwei Personen überqueren in Wind und Regen in Gulf Shores (Alabama) eine Straße
APA/AFP/Getty Images/Joe Raedle

Gewarnt wurde allerdings weiter vor „katastrophalen und lebensbedrohlichen Überschwemmungen“ entlang des betroffenen Küstengebiets. In Pensacola (Florida) flutete Meerwasser die Straßen der Innenstadt. Hinzu kamen heftige Regenfälle. Der starke Wind trieb das Wasser durch die Straßen, wie auf Videos zu sehen war, die die nationale Wetterbehörde auf Twitter verbreitete. Autos standen teils bis zur Hälfte im Wasser.

„Habe so etwas noch nie gesehen“

„Meine Güte, ich habe so etwas noch nie gesehen“, sagte der Meteorologe von The Weather Channel, Chris Bruin, in einem Video, das er von einem Fenster seines Hotelzimmers in Pensacola aus aufnahm.

Die Meteorologen erwarteten, dass der Sturm in nordöstlicher Richtung landeinwärts durch Alabama weiterzieht. Auswirkungen dürften auch in Teilen von Georgia und South und North Carolina zu spüren sein. US-Medienberichten zufolge waren in der Früh bereits Hunderttausende Haushalte ohne Strom.

Die Prognosen zu „Sally“ haben sich in den vergangenen Tagen immer wieder geändert. Zunächst hatte es geheißen, der Wirbelsturm werde bereits in der Nacht im Südosten des Bundesstaats Louisiana nahe der Grenze zu Mississippi aufs Festland treffen. Erst vor drei Wochen hatte Hurrikan „Laura“ Louisiana getroffen und dort schwere Zerstörungen angerichtet. „Laura“ war ein Hurrikan der Stufe vier und damit extrem gefährlich. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende waren ohne Strom, auch die Trinkwasserversorgung war zum Teil unterbrochen.