Sagrada Familia wird wegen CoV später fertig

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Sagrada Familia in Barcelona nicht wie geplant zum 100. Todestag des Architekten Antoni Gaudi im Jahr 2026 fertig. „Wir sind nicht pessimistisch, wir sind einfach nur realistisch“, sagte der Leiter der Baugesellschaft, Esteve Camps, gestern über den Bau der von Gaudi entworfenen römisch-katholischen Basilika.

Baukräne neben der Sagrada Familia
APA/AFP/Pau Barrena

Es gebe vorerst auch wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Ungewissheit keinen neuen Zeitplan. Die Kirche, deren Bau im Jahr 1882 begann, wird somit etwas länger ihrem Ruf der „ewig unvollendeten“ gerecht werden.

Wiederaufnahme in drei Wochen

Es gebe aber auch gute Nachrichten, sagte Camps: Die Mitte März wegen der Pandemie komplett unterbrochenen Bauarbeiten würden spätestens in drei Wochen wieder aufgenommen. Die Konzentration liege auf der Fertigstellung der „Torre Maria“, dem mit 123 Metern zweithöchsten Turm der Sagrada Familia. Man hoffe, dass es Ende 2021 so weit sein werde.

Das Geld für die Fertigstellung des Baus stammt ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern. Wegen der knapp dreimonatigen Zwangsschließung bis Anfang Juli und der auch in der spanischen Metropole ausbleibenden Urlaubsgäste sind die Einnahmen deutlich zurückgegangen.

Die Baugesellschaft plant deshalb 2021 für die Bauarbeiten mit einem Budget von lediglich 17 Millionen Euro. 2019 belief sich das Budget noch auf 100 Mio Euro. Das Lebenswerk des legendären Gaudi (1852–1926) benötigt für die Fertigstellung nach Schätzung der Baugesellschaft insgesamt knapp 400 Millionen Euro.