Proteste gegen Absperrungen in Madrid

Tausende Menschen haben in Madrid gegen die Coronavirus-bedingte Abriegelung von mehreren einkommensschwachen Gebieten der spanischen Hauptstadt protestiert. Bei Großkundgebungen wurden die am morgen gültigen Maßnahmen heute als ungerecht und diskriminierend zurückgewiesen.

Demonstranten in Madrid
APA/AFP/Oscar Del Pozo

Die Menschen trugen Plakate mit Aufschriften wie „Unsere Stadtteile sind keine Gettos“, „Mehr Ärzte, mehr Kontaktnachverfolger – keine Ausgrenzung“ oder „Ihr habt uns im Stich gelassen und nun sperrt ihr uns ein“. Sie forderten den Rücktritt der konservativen Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso: „Ayuso, Du bist das Virus“.

Die harten Maßnahmen sollen zunächst zwei Wochen lang gelten. Betroffen sind nach amtlichen Angaben 850.000 der rund 6,6 Millionen Einwohner der Region um die Hauptstadt. Abgeriegelt werden insgesamt 37 Gebiete in sechs Stadtteilen sowie in sieben Gemeinden im Umland Madrids. Die jeweiligen Gebiete dürfen dann nur noch für dringende Angelegenheiten betreten oder verlassen werden – etwa für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt.