Lufthansa spart weiter und legt A380 still

Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa muss in der Coronavirus-Krise noch stärker sparen als bisher geplant. Mindestens 150 Flugzeuge der einstmals 760 Jets umfassenden Konzernflotte werden dauerhaft nicht mehr abheben, teilte das Unternehmen heute mit. Auch die Zahl der wegfallenden Vollzeitstellen werde die angekündigten 22.000 übersteigen.

Bisher hatte die Lufthansa mit einer mittelfristig um 100 Flugzeuge reduzierten Konzernflotte geplant. Im laufenden Jahr wird wegen der fortgesetzten Reisebeschränkungen nur noch ein Flugangebot zwischen 20 und 30 Prozent des Vorkrisenniveaus erwartet. Ursprünglich wollte Lufthansa zum Jahresende wieder die Hälfte ihrer Flugzeuge in der Luft haben.

Lufthansa-CEO Carsten Spohr
APA/AFP/Daniel Roland
Vorstandschef Carsten Spohr verkündete noch weitere Sparmaßnahmen

Schwer von Krise getroffen

Unter anderem legt der Konzern nun die Super-Jumbos vom Typ A380 langfristig still, sofern er sie nicht an den Hersteller Airbus zurückgeben kann. Weitere Jets vom Typ A340-600 sollen dauerhaft am Boden bleiben oder gleich ganz ausgemustert werden. Dafür fallen im laufenden Quartal Wertberichtigungen in Höhe von 1,1 Mrd. Euro an.

Die Coronavirus-Krise hat den größten Luftverkehrskonzern Europas wie alle anderen Fluggesellschaften im Frühjahr hart getroffen. Der Flugverkehr kam zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen, der Interkontinentalverkehr ist nur zu einem sehr kleinen Teil wiedergekehrt. Aktuell leiden die Konzernmarken Lufthansa, Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels unter den komplexen Einreisebeschränkungen der verschiedenen Nationalstaaten. Nur Frachtflüge bringen noch Geld. Die Airline nahm hohe Staatshilfen in Anspruch.