Über 240 Fälle in Übergangslager auf Lesbos

In dem Übergangslager für Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos breitet sich das neuartige Coronavirus weiter aus. Es gebe 243 bestätigte Fälle unter 7.000 bisher getesteten Bewohnern und Bewohnerinnen des Camps, teilte die staatliche Gesundheitsagentur Eody heute mit. 120 Polizisten und 40 Campmitarbeiter wurden negativ getestet.

Das Camp war nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria durch ein Feuer eilig errichtet worden, um die rund 12.000 Bewohner aufzunehmen, die nach dem Brand am 8. September auf der Straße oder auf Feldern schlafen musste. Das Zeltlager steht auf einem ungenutzten Truppenübungsplatz, wenige Kilometer vom zerstörten Camp Moria entfernt. Alle Bewohner werden nach Behördenangaben bei ihrem Einzug ins Camp auf eine Coronavirus-Infektion getestet.

Auf dem neuen Gelände wurden tausend Zelte errichtet, die jeweils Platz für acht bis zehn Menschen bieten. Medizinische Versorgungsstationen sollen hinzukommen, zudem sind zwei Quarantänezonen geplant. Zahlreiche Flüchtlinge berichteten, dass es in den Zelten an Bettzeug fehle und nur rudimentäre sanitäre Einrichtungen vorhanden seien. Viele hatten sich geweigert, in das Camp zu gehen, weil sie fürchten, dort erneut monatelang festzusitzen.