Kurz übermittelte Grüße zum 75. Geburtstag der UNO

„Die Covid-19-Pandemie hat auf dramatischste Weise gezeigt, wie verbunden miteinander und abhängig voneinander wir sind.“ Diese Botschaft übermittelte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gestern per Video anlässlich einer Feier zum 75. Jahrestag der Gründung der UNO bei der Vollversammlung in New York. Kein Land könne allein die Pandemie bekämpfen oder andere globale Herausforderungen lösen.

Die internationale Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen in ihrem Zentrum sei dabei von entscheidender Bedeutung, unterstrich Kurz laut Redetext. „Die Vereinten Nationen sind aus der Asche und Zerstörung des Zweiten Weltkriegs geboren.“

Seither habe es „75 Jahre Engagement für den Multilateralismus“ gegeben, „die zu bemerkenswerten Erfolgen geführt haben, auf die wir alle stolz sein können“. Konkret nannte Kurz folgende Beispiele: „Ein starkes Menschenrechtssystem, Friedenssicherung, die internationale Abrüstungsarchitektur, die Agenda 2030 und ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung und Leadership im Kampf gegen den Klimawandel.“

Konzentration auf „junge Generation“

Als „junge Führungskraft“ freue er sich, dass UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sich auch darauf konzentriere, „wie junge Menschen die Zukunft der Vereinten Nationen sehen“. Es sei schließlich „die junge Generation, die die multilaterale Ordnung von morgen prägen wird“.

Für Österreich sei 2020 im Verhältnis zu den Vereinten Nationen ein besonderes Jubiläumsjahr, erinnerte Kurz: „Es ist 65 Jahre her, seit wir beigetreten sind. 60 Jahre, seit wir zum ersten Mal zu den friedenserhaltenden Operationen beigetragen haben und 40 Jahre, seit Wien das dritte von vier Hauptquartieren der UNO weltweit beherbergt.“

Österreich bleibe ein engagierter Verfechter der Vereinten Nationen und einer wirksame internationale Zusammenarbeit, versicherte der Regierungschef. „Wir sind stolz auf den Beitrag, den wir bisher geleistet haben, und stehen bereit, alle Bemühungen zu unterstützen, um die Vereinten Nationen für die nächsten 75 Jahre fit zu machen.“

Auftakt zur Generaldebatte der UNO-Vollversammlung

Überschattet von der Coronavirus-Krise beginnt heute die diesjährige Generaldebatte der UNO-Vollversammlung. Wegen der Pandemie findet das diplomatische Spitzentreffen weitestgehend virtuell statt: Die Vertreter der UNO-Mitgliedstaaten werden Videoansprachen halten.

Mit besonderer Spannung wird die Rede von US-Präsident Donald Trump erwartet. Der Rechtspopulist ist ein scharfer Kritiker internationaler Organisationen. Beim 75-Jahr-Festakt ließ sich Trump von der amerikanischen Vizebotschafterin Cherith Norman Chalet vertreten. Weitere Redner bei der Generalversammlung sind Chinas Staatschef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin.