„Charlie Hebdo“-Personalchefin nach Drohung an sicherem Ort

Nach Morddrohungen hat die Polizei die Personalchefin der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ an einen sichereren Ort gebracht. „Ich hatte zehn Minuten, um zu packen und mein Zuhause zu verlassen“, berichtete Marika Bret in der jüngsten Ausgabe des Wochenmagazins „Le Point“.

Das sei „sehr heftig“ gewesen. Doch seien die in der vergangenen Woche eingegangenen Drohungen konkret genug gewesen, um sie ernst zu nehmen.

Seit Anfang September geht der Prozess gegen 14 mutmaßliche Helfer der beiden Attentäter, die im Jänner 2015 bei einem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ zwölf Menschen getötet hatten, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs.

Bret will nicht mehr in alte Wohnung zurück

Anlässlich des Prozessbeginns hatte die Satirezeitung erneut die Mohammed-Karikaturen gedruckt, durch die sie zur Zielscheibe von Islamisten geworden war. Daraufhin gab es Proteste in Pakistan, im Iran und anderen islamischen Ländern. Auch al-Kaida drohte mit einem neuen Anschlag.

Bret sprach von einem „überwältigenden Hass rund um ‚Charlie Hebdo‘“. Dass sie ihr Zuhause nun in aller Hast verlassen musste, zeige, welch „beispiellosem Druck“ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magazins ausgesetzt seien. In ihre alte Wohnung werde sie nicht mehr zurückkehren.