Johnson: Zahlen wegen britischer „Freiheitsliebe“ höher

Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine ungewöhnliche Erklärung für die Unterschiede im Infektionsgeschehen zwischen den europäischen Ländern gefunden: Die Coronavirus-Infektionszahlen seien in Großbritannien höher als in Deutschland und Italien, da es ein „freiheitsliebendes Land“ sei, sagte er heute im britischen Parlament.

Die Opposition hatte Johnson vorgeworfen, die Zahlen im Königreich seien so hoch, weil – anders als in anderen Ländern – die Kontaktverfolgung und das Testprogramm nicht richtig funktionierten. Johnson wies das zurück: Es gebe „einen wichtigen Unterschied zwischen unserem Land und vielen anderen Ländern der Welt, nämlich dass unser Land ein freiheitsliebendes Land ist“, erklärte er.

In den vergangenen 300 Jahren sei „praktisch jeder Fortschritt, von der Meinungsfreiheit bis hin zur Demokratie“, von Großbritannien ausgegangen, fügte der Premier hinzu. „Es ist sehr schwierig, von der britischen Bevölkerung zu verlangen, dass sie einheitlich die Regeln so befolgt, wie es notwendig ist.“