Explosion im Süden des Libanon

Mehr als einen Monat nach der verheerenden Explosion in Beirut ist es im Südlibanon zu einer neuen großen Detonation gekommen. Diese habe sich heute in einem Lager für Minen und andere Überreste des Libanon-Kriegs von 2006 ereignet, teilte das Pressebüro der Hisbollah der dpa mit. Die im Libanon sehr einflussreiche schiitische Organisation kontrolliert den Süden des Landes. Die libanesische Armee bestätigte eine Explosion in einem Gebäude in dem Bergdorf Ain Kana.

Die genaue Ursache blieb zunächst unklar. Videos zeigten eine dunkle Rauchwolke am Himmel. Die Explosion sei möglicherweise das Ergebnis eines „technischen Fehlers“ gewesen, hieß es weiter aus dem Hisbollah-Pressebüro. Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Anrainern zufolge wurden das betroffene Haus und umliegende Straßen abgesperrt. In ersten Berichten hatte es zunächst geheißen, die Explosion habe sich an einer Tankstelle ereignet. Die libanesische Armee kündigte eine Untersuchung der Ursache an.

Schwere Schäden

Das libanesische Rote Kreuz konnte zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern machen. Die Zeitung „Daily Star“ berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise von vier Opfern. Bewohner des Dorfes sagten, eine Person sei durch Glassplitter leicht verletzt worden. Videos, die über Soziale Netzwerke verbreitet wurden, zeigten schwer beschädigte Häuser sowie einige beschädigte Autos. Einige Aufzeichnungen aus dem Dorf zeigten, wie Menschen in Panik wegrannten. Die Erinnerungen an die Katastrophe im August sind im gesamten Land noch allgegenwärtig.

In dem kleinen Mittelmeer-Land waren am 4. August durch eine gewaltige Detonation am Hafen der Hauptstadt Beirut mehr als 190 Menschen getötet und mehr als 6.000 weitere verletzt worden. Ausgelöst worden sein soll die Explosion durch große Mengen hochexplosiven Ammoniumnitrats. Vor etwa zwei Wochen brannte es im Hafen dann erneut – nach Armeeangaben war ein Lager für Öl und Reifen in Brand geraten.