Fall Nawalny: Macron fordert von Russland vor UNO Aufklärung

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen (UNO) von Russland erneut Aufklärung im Fall des vergifteten Oppositionsführers Alexej Nawalny gefordert. Alles müsse Licht gebracht werden, sagte Macron gestern bei einer vorab aufgenommenen Videobotschaft, die auf Bildschirmen in den Sitzungssaal der UNO-Vollversammlung übertragen wurde. „Dieser Klärungsprozess muss schnell und ohne Mängel passieren.“

Macron warnte, die „roten Linien“ Frankreichs dürften nicht überschritten werden. Sowohl Frankreich als auch Russland sind ständige Mitglieder und damit Veto-Mächte im UNO-Sicherheitsrat.

Nawalny war am 20. August auf einem Flug von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Zwei Tage später war der 44-Jährige auf Drängen seiner Familie nach Deutschland ausgeflogen worden, wo er seitdem in der Berliner Universitätsklinik Charite behandelt wird. Nawalny soll Ziel eines Mordanschlags mit einem laut Chemiewaffenverbot geächteten Nervengift der Nowitschok-Gruppe gewesen sein. Mehrere Speziallabore bestätigten die Kampfstofffunde.