Madrid will Ausweitung von Ausgangsbeschränkungen

Wegen der steigenden Coronavirus-Zahlen hat die Regionalregierung von Madrid eine Ausweitung der kürzlich verhängten Ausgangsbeschränkungen angekündigt. Am Freitag würden weitere Bezirke bekanntgegeben, für die Restriktionen gelten, sagte der stellvertretende Leiter der Gesundheitsbehörde, Antonio Zapatero, bei einer Pressekonferenz heute. Bisher sind rund 850.000 Menschen von den Maßnahmen betroffen.

Seit Montag gelten in Teilen Madrids wieder Ausgangssperren. Vor allem dicht besiedelte und einkommensschwache Vororte im Süden der Hauptstadt sind seither praktisch abgeriegelt. Die betroffenen Bewohner dürfen ihre Viertel nicht mehr verlassen, außer um in die Arbeit, Schule oder zum Arzt zu gehen. Cafes und Restaurants in den Gebieten müssen um 22.00 Uhr schließen, Parks bleiben vollständig geschlossen. Die Restriktionen gelten zunächst für zwei Wochen.

Über 200.000 Infektionen im Großraum Madrid

Der Großraum Madrid gehört zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen Europas. Seit Beginn der Krise wurden dort mehr als 202.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, mehr als 9.100 Covid-19-Patienten starben. Damit entfällt auf die Region Madrid ein Drittel aller in Spanien nachgewiesenen Infektions- und Todesfälle.

In den unter Ausgangssperre gestellten Vierteln wurden zuletzt täglich mehr als tausend Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gezählt. Nirgendwo sonst in der EU wird derzeit eine so hohe Infektionsrate verzeichnet. Landesweit wurden in Spanien seit Pandemiebeginn mehr als 600.000 Infektionen und 30.000 Todesfälle durch das Coronavirus registriert.