Landminenspürratte Magawa erhält Tapferkeitsmedaille für Tiere

Magawa ist nicht irgendeine Ratte, dieses Exemplar einer Gambia-Riesenhamsterratte ist ein wahrer Held: Magawa spürte in seiner Berufslaufbahn als ausgebildete Suchratte insgesamt 39 Landminen und 28 nicht explodierte Sprengkörper auf und rettete so Menschenleben.

Landminenspür-Riesenhamsterratte Magawa
Reuters/Pdsa Uk

Nun wurde Magawa mit der prestigeträchtigen Goldmedaille der britischen Tierschutz-NGO People’s Dispensary for Sick Animals (PDSA) für die „lebensrettende Einsatzbereitschaft bei der Lokalisierung und Beseitigung tödlicher Landminen in Kambodscha“ ausgezeichnet.

Magawa wurde von der belgischen Organisation APOPO ausgebildet. Die NGO erzieht seit den 1990er Jahren Ratten, um Landminen und Tuberkulose aufzuspüren. Die Tiere sind nach einem Jahr Training zertifiziert. Von den 30 tierischen Empfängern der Auszeichnung bisher ist Magawa die erste Ratte.

Magawa geht bald in Pension

„Diese Medaille zu erhalten ist wirklich eine Ehre für uns“, sagte Christophe Cox, Chef von APOPO, gegenüber der Nachrichtenagentur Press Association. „Aber es ist auch toll für die Menschen in Kambodscha und alle Menschen auf der ganzen Welt, die unter Landminen leiden.“ Es wird angenommen, dass es im südostasiatischen Land bis zu sechs Millionen Landminen gibt.

Magawa, aus Tansania stammend, wiegt 1,2 Kilo und ist 70 Zentimeter groß – gerade noch klein genug, um Minen nicht auszulösen. Er ist in der Lage, ein Feld von der Größe eines Tennisplatzes in nur 20 Minuten zu durchsuchen – laut APOPO würde eine Person mit einem Metalldetektor einen bis vier Tage brauchen. Er arbeitet nur eine halbe Stunde am Tag und nähert sich langsam seinem Pensionsalter. „Jede Entdeckung, die er macht, verringert das Verletzungs- und Todesrisiko für die Menschen an Ort und Stelle“, hieß es.