Menasse-Posting: IG Autoren sieht „Zensurschere“ der ÖVP

Ein Posting des Schriftstellers Robert Menasse sorgt nicht nur in Sozialen Netzwerken für Rumoren, sondern hat nun auch die IG Autorinnen Autoren auf den Plan gerufen.

Menasse hatte auf ein Facebook-Posting des Wiener ÖVP-Chefs Gernot Blümel reagiert und diesem dem Vernehmen nach erläutert, dass das lebenswerte Wien nicht aufgrund des Wirkens der ÖVP entstanden sei.

Das Posting wurde gelöscht. IG-Geschäftsführer Gerhard Ruiss hielt dazu nun fest: „Wenn die Wiener ÖVP nur zustimmende Kommentare zu ihrer Wahlkampagne wünscht, so soll sie das offen aussprechen und nicht zur Zensurschere greifen, wenn ein Kommentar darunter ist, der ihr nicht gefällt.“

ÖVP Wien verweist auf Netiquette

Die Wiener ÖVP verwies in einer Stellungnahme an ORF.at auf die Nettiquette. „Alle Postings, die der Netiquette widersprechen, werden gelöscht – unabhängig davon, wer der Urheber ist“, hieß es. „Beleidigende, verleumderische, rassistische und extremistische Kommentare werden umgehend gelöscht. Strafrechtlich relevante Inhalte, wie Morddrohungen, Hetze gegen Minderheiten etc., werden ausnahmslos der Polizei gemeldet. Aus Achtung vor dem Persönlichkeitsrecht anderer werden Screenshots und Medieninhalte von anderen Profilen ebenfalls gelöscht“, so die Wiener ÖVP in der Stellungnahme. Man freue sich aber „über konstruktive und sachliche Beiträge und Kommentare auf unseren Seiten“.

Der Text von Menasses Posting kursiert weiterhin in Sozialen Netzwerken. Menasse stellt darin die rhetorische Frage, ob ÖVP-Chef Blümel zurück zu einer Zeit wolle, als Wien einen antisemtischen Bürgermeister hatte, von dem Hitler gelernt habe.