Zwei weitere Festnahmen nach Messerattacke in Paris

Nach dem Angriff vor den früheren Büroräumen der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris hat die Polizei gestern zwei weitere Verdächtige festgenommen. Nach Angaben aus Justizkreisen handelt es sich um einen Bruder und einen Bekannten des Hauptverdächtigen. Insgesamt befinden sich damit nun neun Verdächtige in Polizeigewahrsam.

Vor dem einstigen Sitz der „Charlie Hebdo“-Redaktion in Paris hatte ein Angreifer eine Journalistin und einen Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. In der Nähe des Bastille-Platzes wurde kurz darauf ein junger Mann festgenommen, der 18 Jahre alt ist und aus Pakistan kommt.

Neue Mohammed-Karikaturen als Motiv

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hat er die Tat inzwischen gestanden. Als Motiv habe er die erneute Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch „Charlie Hebdo“ genannt, die er „nicht ertragen“ habe. Er sei davon ausgegangen, dass die Satirezeitung, die seit dem Anschlag von 2015 an einem geheimen Ort unter Polizeischutz arbeitet, noch in ihren alten Büroräumen untergebracht ist.

Der jüngere Bruder des Hauptverdächtigen sei im Verwaltungsbezirk Val-d’Oise nördlich von Paris festgenommen worden, hieß es aus Justizkreisen. Auch bei dem zweiten Festgenommen handelt es sich um einen Mann aus dem persönlichen Umfeld des mutmaßlichen Täters.

Islamistischer Terrorakt

Frankreichs Innenministers Gerald Darmanin sprach von einem islamistischen Terrorakt. Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einer terroristischen Tat und Bildung einer Terrororganisation. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte wegen der erneuten Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch „Charlie Hebdo“ zuvor mit einem Anschlag gedroht.