ÖAMTC-Studie: Klimaziele brauchten Spritpreis von vier Euro

Der Autofahrerclub ÖAMTC hat eine Studie beauftragt, die zu dem Ergebnis kommt, dass das neue EU-Klimaziel erst bei einem Spritpreis von vier Euro pro Liter erreicht würde.

Erst ab diesem Preis für Benzin und Diesel würden Autofahrten stark genug reduziert, errechnete das Economica Institut für Wirtschaftsforschung. Die Abschaffung des Dieselprivilegs, eine leichte Erhöhung der Mineralölsteuer, Normverbrauchsabgabe sowie eine kilometerabhängige Maut würden nicht reichen.

Selbst wenn die Österreicher vollständig auf Elektroautos umsteigen und ab 2030 nur noch Fahrzeuge mit Elektromotor oder Brennstoffzellenantrieb zugelassen würden, würde das Ziel, die CO2-Emissionen im Pkw-Verkehr bis dahin um 61 Prozent zu senken, verfehlt, so Studienautor Christian Helmenstein heute im virtuellen Pressegespräch vor Journalisten.

EU-Kommission erhofft sich große Einschnitte

Die EU-Kommission will die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2030 stärker senken als bisher geplant. Für den Straßenverkehr bedeutet das laut Helmenstein, den Ausstoß gegenüber 2005 nicht um 36 Prozent auf 15,6 Millionen Tonnen, sondern um 61 Prozent auf 9,5 Millionen Tonnen zu reduzieren. Für den CO2-Austoß im Jahr 2005 von 24,3 Millionen Tonnen war zu 46 Prozent der Pkw-Verkehr verantwortlich, zu 22 Prozent Lkws und zu 31 Prozent der „Tanktourismus“.

Politische Forderungen will der ÖAMTC aus der beauftragten Studie erst zu einem späteren Zeitpunkt ableiten. Der Autofahrerclub schlägt aber vor, nicht nur an der Preisschraube zu drehen, sondern etwa auch Mitfahrgelegenheiten zu schaffen.

Würde man den Besetzungsgrad von durchschnittlich 1,2 Personen pro Pkw steigern, „wären alle Verkehrsprobleme gelöst“, so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung. Er betonte, dass der ÖAMTC die Klimaziele nicht infrage stelle, und räumte ein, dass es ohne höhere Preise nicht gehen werde.