Armenien: Aserbaidschan griff Hauptstadt Bergkarabachs an

Die Hauptstadt von Bergkarabach ist nach armenischen Angaben heute von Aserbaidschans Streitkräften angegriffen worden. Bei den Angriffen auf Stepanakert seien mehrere Menschen verletzt worden, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Eriwan auf seiner Facebook-Seite.

„Es gibt viele Verletzte in der Zivilbevölkerung, und die zivile Infrastruktur wurde beschädigt“, erklärte Arzrun Owanissjan weiter.

200 Tote in Konflikt

Armenien erklärte sich sechs Tage nach Beginn der Kämpfe zu Waffenstillstandsverhandlungen mit Aserbaidschan bereit. Armenien stehe „bereit“ für Gespräche innerhalb der Minsk-Gruppe der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OSZE), teilte das Außenministerium in Eriwan mit. Bei den Gefechten wurden seit Sonntag fast 200 Menschen getötet, darunter 30 Zivilisten.

Wegen des wieder aufgeflammten Konflikts hatten sowohl Armenien als auch Aserbaidschan das Kriegsrecht verhängt. Die Nachbarstaaten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich.

Bergkarabach liegt in Aserbaidschan, wird aber mehrheitlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnt, welche die Region auch unter ihrer Kontrolle haben. Die selbst ernannte Republik Bergkarabach wird international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans.