Die effektive Reproduktionszahl für Österreich liegt erstmals seit 10. August wieder unter 1,0. Ein Infizierter steckte zuletzt im Schnitt geschätzt 0,99 weitere Personen an, wie aus den Berechnungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Graz hervorgeht. „Die Anzahl der täglich neu diagnostizierten Fälle befindet sich weiterhin auf einem erhöhten Niveau“, wurde in dem gestern Nachmittag auf der AGES-Website publizierten Update jedoch betont.
Wenige Fälle – große Schwankungen
Untersucht wurde der Zeitraum 17. bis 29. September. Die geschätzte tägliche Steigerungsrate der Neuinfektionen lag für den 29. September bei minus 0,6 Prozent. In manchen Bundesländern war die Anzahl der neu diagnostizierten Fälle sehr gering, weswegen Schwankungen der Reproduktionszahl mit großer Vorsicht zu interpretieren sind, betonten die Fachleute.
Im Burgenland, in Kärnten und in Salzburg liegt die effektive Reproduktionszahl über 1,0. Es zeige sich allerdings eine Tendenz des Rückgangs in Richtung eins, hieß es in dem Update. In Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien liegt der Wert um 1,0 sowie in Tirol und in Vorarlberg deutlich darunter.
Täglich 600 bis 800 neue Fälle
Eine Reproduktionszahl von 1,0 bedeutet, dass pro Fall eine weitere Neuansteckung ausgelöst wird. Somit ergibt sich theoretisch täglich eine gleich bleibende Anzahl der Neuinfektionen, also eine endemische Verbreitung des Virus.
Die AGES wies allerdings darauf hin, dass die effektive Reproduktionszahl nichts über die Höhe der täglichen Fallzahlen aussagt. Diese hatten sich zuletzt bei 600 bis 800 Neuinfektionen am Tag auf „erhöhtem Niveau“ eingependelt.