Bergkarabach: Hauptstadt mit Raketen angegriffen

Bei den Kämpfen im Südkaukasus ist die Hauptstadt von Bergkarabach nach Darstellung der Behörden mit Raketen angegriffen worden. Das aserbaidschanische Militär habe Stepanakert heute erneut beschossen, teilte der Anführer der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach, Araik Arutjunjan, im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es sei dabei auch auf zivile Objekte gezielt worden. Einzelheiten nannte er zunächst nicht.

Der dort so bezeichnete Präsident drohte als Reaktion darauf, militärische Objekte in größeren Städten Aserbaidschans anzugreifen. Die Bevölkerung solle sich deshalb in Sicherheit bringen, schrieb er.

Stadt in Aserbaidschan unter Beschuss

Die Armee Aserbaidschans sprach wiederum von schwerem Artilleriefeuer auf Dörfer und Städte auf seinem Staatsgebiet. Es soll auch Opfer gegeben haben. Nach Angaben aus Baku wurde erstmals Gandscha, die zweitgrößte Stadt Aserbaidschans, unter Beschuss genommen. Die Stadt liegt im Nordwesten Aserbaidschans und zählt rund 330.000 Einwohner. Ein Sprecher der Präsidentschaft der selbst ernannten Republik Bergkarabach erklärte, die Kämpfer Bergkarabachs hätten in Gandscha einen Militärflughafen zerstört.

Der seit Jahrzehnten dauernde Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken war vor einer Woche wiederaufgeflammt. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit Jahren. Das verarmte Armenien und das reiche Aserbaidschan geben sich gegenseitig die Schuld dafür.