Bundeskanzleramt
ORF.at/Roland Winkler
Termine abgesagt

Enger Kurz-Mitarbeiter CoV-positiv

Ein Mitarbeiter aus dem engsten Kreis von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf das Kanzleramt. Kurz wird nun wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und alle Mitarbeiter aus dem Umfeld des Kurz-Vertrauten getestet.

Um wen es sich handelt, ist aktuell nicht bekannt. Bis zum Vorliegen der Testergebnisse haben Kurz und Kogler alle Termine abgesagt, befinden sich aber nicht in Quarantäne. Umgehend nach Bekanntwerden des positiven Testergebnisses sei die Informationskette gestartet worden, wurde im Kanzleramt versichert. Als Vorsichtsmaßnahme wurden Kurz, Kogler und alle rund 20 Kolleginnen und Kollegen aus dem Umfeld des Mitarbeiters noch am Montag getestet. Die Ergebnisse zu Kurz und Kogler könnten laut Medienberichten noch Montagabend vorliegen.

Kurz und Kogler seien am Mittwoch das letzte Mal mit dem Mitarbeiter in Kontakt gewesen. Der Betroffene habe am vergangenen Dienstagabend noch ein negatives Testergebnis gehabt.

Vorsichtshalber wird darüber hinaus die ganze Bundesregierung getestet. Journalisten, die vergangenen Mittwoch beim Ministerrat waren, wird ein Test angeboten. Aber weder die Regierungsmitglieder noch die Journalisten fallen in die Kategorie „K1“, gelten also nicht als enge Kontaktpersonen des Betroffenen, hieß es am Montag im Kanzleramt.

ÖVP-Abgeordneter positiv getestet

Wenige Stunden zuvor war bekanntgeworden, dass es im ÖVP-Parlamentsklub den mittlerweile vierten Coronavirus-Fall gibt: Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager wurde positiv auf das Virus getestet. Einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Österreich“ (Montag-Ausgabe) bestätigte eine Sprecherin des Klubs.

In den vergangenen Monaten waren bereits die ÖVP-Abgeordneten Johann Singer, Maria Großbauer und Martin Engelberg positiv getestet worden.

Von der Leyen in Selbstisolation

Auf höchster EU-Ebene begibt sich unterdessen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch bis morgen in Selbstisolation, weil sie Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person gehabt hat. Sie habe am Dienstag an einem Treffen teilgenommen, bei dem auch eine Person war, die dann positiv getestet worden sei, teilte von der Leyen per Twitter mit.

Besuch in Portugal als Auslöser

Bei der Person, die positiv getestet wurde, handelt es sich einer Meldung der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa zufolge um einen portugiesischen Politiker.

Das wird wohl auch deshalb noch für Wirbel sorgen, weil der Besuch der Kommissionspräsidentin in Portugal als umstritten galt: Denn nur wenige Tage später trafen die EU-Staats- und -Regierungschefs in Brüssel für den Sondergipfel zusammen, von einigen Kritikern wurde die Notwendigkeit der Reise hinterfragt.

Auch zweiter Test negativ

Entsprechend den Coronavirus-Bestimmungen begebe sie sich bis morgen Abend in Selbstisolation, teilte von der Leyen mit. Nachdem bereits ein Test am Donnerstag negativ ausgefallen war, gab es auch am Montag ein negatives Ergebnis, so ihr Sprecher Eric Mamer. Damit sei sie dann – den belgischen Regeln entsprechend – sieben Tage in Quarantäne gewesen.