Zwei Schulen und 69 Klassen in Quarantäne

Der Umgang mit der Coronavirus-Pandemie kostet Direktoren, Lehrer, Schüler und Eltern derzeit wegen des unterschiedlichen Umgangs der Gesundheitsbehörden mit möglichen und bestätigten Infektionsfällen und teils langen Wartezeiten auf Testergebnisse viele Nerven.

Schließungen von Schulen oder Klassen sind bisher jedoch eine Seltenheit: Derzeit sind laut Bildungsministerium zwei Schulen und 69 Klassen in Quarantäne, insgesamt gibt es in Österreich 6.000 Schulen und 55.000 Klassen.

Eine erste Bilanz gibt es mittlerweile zu den seit rund zwei Wochen im Einsatz befindlichen mobilen Teams des Bildungsministeriums in Wien: Bei ihren rund 100 Einsätzen wurden bisher 2.700 Schüler und Lehrer per Gurgeltest auf das Coronavirus getestet, 30 davon (rund 1,1 Prozent) waren positiv.

Kritik an Gurgeltests

Für Unmut bei SPÖ-Lehrervertretern sorgt unterdessen die in regelmäßigen Abständen durchgeführte Gurgelstudie des Bildungsministeriums, bei der jeden Monat 15.000 Schüler und 1.200 Lehrer getestet werden und die einen Überblick über die Infektionslage an den Schulen bieten soll. Für den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen LehrerInnen Österreichs (SLÖ), Thomas Bulant, ist die Erhebung eine „Zumutung“ für die Direktoren der ausgewählten Schulen.

Diese müssten dafür nicht nur Hunderte Datensätze eingeben, sondern auch die Testung technisch vorbereiten – vom Kaltstellen der Kühlakkus über die Vorbereitung der Räume bis zur sicheren Aufbewahrung der Testabfälle. „Diese Tätigkeiten behindern den Schulbetrieb, weil das Ministerium diese Aufgaben nicht selbst bewerkstelligt, sondern kostensparend den Schulleitungen umhängt.“

Dazu komme erschwerend, dass Gurgellösung, Schutzausrüstung und technischem Equipment nicht immer zeitgerecht geliefert würden. Bulant fordert deshalb, die Studie an Externe auszulagern.