Israel: Armeekritik an Video mit Sängerin

Ein Facebook-Video des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit der prominenten Sängerin Noa Kirel, die derzeit ihren Armeedienst ableistet, sorgt für Aufregung in Israel.

Die Armee kritisierte nach einer Prüfung des Films zum jüdischen Neujahrsfest vor zweieinhalb Wochen Kirels Teilnahme an dem Film. Offenbar hatte sie eine Bewilligung von der Armee eingeholt – allerdings nicht von den dafür zuständigen Stellen. Kirels Vorgesetzte wurden laut der Tageszeitung „Yediot Ahronot“ (Onlineausgabe) verwarnt. Kirel selbst wurde nicht gemaßregelt. Als Konsequenz sollen die Regeln verschärft werden.

Zu nahe an der Politik

In dem Video ist Netanjahu mit der prominenten und beliebten Sängerin und Schauspielerin in einer Schulklasse zu sehen. Darin erklären die beiden den Kindern die Regeln für den Lockdown, der vor dem Start der Feiertage eingeführt wurde.

Angehörigen der Armee ist aktive Einmischung in die Politik grundsätzlich verboten. Dagegen gibt es eine lange Tradition, dass Musikerinnen und Musiker in Armeebands auftreten.

Netanjahu, gegen den vor wenigen Monaten ein Korruptionsprozess eröffnet wurde, ist seit Monaten mit permanenten Protesten konfrontiert. Sie fordern vehement den Rücktritt des rechtskonservativen Politikers und längstdienenden israelischen Premiers.