Tönnies wehrt sich gegen Schließung von Schlachthof

Der wegen mehrerer Coronavirus-Ausbrüche in die Schlagzeilen geratene deutsche Fleischkonzern Tönnies hat sich gegen die vorübergehende Schließung seines Standorts im Emsland gewehrt. Es sei eine einstweilige Verfügung gegen die Entscheidung des Landkreises beantragt worden, teilte der zu Tönnies gehörende Schlachthof Weidemark gestern mit.

Hauptsitz der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück
APA/AFP/Ina Fassbender

„Die Schließungsverfügung heute zu erlassen, ist für uns nicht verhältnismäßig“, sagte Weidemark-Geschäftsführer Christopher Rengstorf. Die Lage der Schweinebauern würde sich durch die vorübergehende Schließung des Schlachthofs in Sögel dramatisch zuspitzen.

Schließung von 22 Tagen

In den vergangenen Tagen habe das Unternehmen außerdem zahlreiche Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Infektionen getroffen, wie beispielsweise tägliche Coronavirus-Tests für die Mitarbeiter. Nach Angaben des Unternehmens sank die Zahl der Neuinfektionen am Vortag auf sieben.

Der Landkreis Emsland begründete die Maßnahme damit, dass eine „exponentielle Verbreitung des Virus in der Belegschaft, aber auch außerhalb des Schlachthofes“ verhindert werden müsse. Die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter im Bereich der Zerlegung lag den Angaben zufolge zuletzt bei 112 bestätigten Fällen. Der Betrieb soll zunächst für die Dauer von 22 Tagen geschlossen bleiben.