OPEC: Energieverbrauch steigt bis 2045 um ein Viertel

Bis zum Jahr 2045 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf 9,5 Milliarden Menschen wachsen, die globale Wirtschaftsleistung dürfte sich mehr als verdoppeln.

Unter diesen Annahmen wird der weltweite Energiebedarf im selben Zeitraum um ein Viertel zunehmen, vor allem durch den wachsenden Energiehunger Indiens und Chinas – das erwartet die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), die heute ihren „World Oil Outlook 2020“ veröffentlicht hat.

Um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft machen sich die Öl- und Gasförderländer keine Sorgen: Auch im Jahr 2045 sollen Erdöl und Erdgas noch immer mehr als die Hälfte des weltweiten Primärenergiebedarfs decken. Die Elektromobilität wird laut OPEC-Erwartungen stark zunehmen, dennoch werde der Straßenverkehr auch in einem Vierteljahrhundert noch immer für 43 Prozent des Ölverbrauchs verantwortlich sein.

Von den 2,6 Milliarden Fahrzeugen, die im Jahr 2045 auf den Straßen unterwegs sein werden, sollen rund 430 Millionen Elektrofahrzeuge sein.

Ölverbrauch dürfte nur leicht steigen

Der Ölverbrauch dürfte in den kommenden Jahrzehnten nur noch leicht steigen und der Anteil von Öl am gesamten Energiemix von 31,5 Prozent auf 27,5 Prozent sinken. Dabei gehen die OPEC-Ökonomen davon aus, dass die Coronavirus-Pandemie im kommenden Jahr weitgehend überwunden sein und sich die Ölnachfrage dann teilweise erholen wird. Bis 2025 soll die Ölnachfrage 94,4 Millionen Fass Öläquivalent pro Tag (mboe/d) erreichen.

Grafik zum Energiebedarf
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: OPEC

Der Erdgasverbrauch soll um fast ein Viertel zulegen, der Anteil von Gas am Energiemix dann 25,3 Prozent betragen, womit Öl und Gas zusammen immer noch mehr als die Hälfte des globalen Energiebedarfs decken werden. Kohle wird nicht mehr so eine große Rolle spielen wie heute, ihr Anteil wird von 26,7 Prozent auf 19,7 Prozent zurückgehen – dennoch werden fossile Energieträger insgesamt auch in Jahrzehnten noch eine überragende Bedeutung haben.

Zulegen dürften auch Atomenergie, Wasserkraft und Biomasse, vor allem aber erneuerbare Energieträger wie Solar- und Windenergie. Die Erneuerbaren sollen laut Prognose im Jahr 2045 mehr als ein Fünftel des Energiebedarfs decken.