Ampel
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CoV-Ampel

Zehn Bezirke auf Orange gestellt

Die Ampelkommission hat weiter keinen Bezirk auf Rot geschaltet. Entsprechende Spekulationen im Vorfeld erwiesen sich als unrichtig. Allerdings wurden zehn Bezirke von Gelb auf Orange hinaufgestuft. Gesamt sind jetzt 30 Bezirke gelb. Vier Bezirke wurden dagegen wieder grün.

Gemäß den Ergebnissen sind die neuen orangefarbenen Bezirke Güssing (Burgenland), Völkermarkt (Kärnten), Bruck an der Leitha (Niederösterreich), Innsbruck-Land (Tirol), Linz-Stadt, Wels-Stadt, Linz-Land, Vöcklabruck, Gmunden und Rohrbach (alle Oberösterreich), wobei die beiden Letzteren wie Völkermarkt vergangene Woche noch grün waren. Sieben weitere Bezirke sprangen von Orange auf Gelb zurück, darunter Neunkirchen in Niederösterreich.

Von Grün auf Gelb sprangen Mattersburg (Burgenland), Amstetten, Hollabrunn (beide Niederösterreich), Urfahr Umgebung (Oberösterreich), Salzburg Umgebung (Salzburg) sowie Bruck-Mürzzuschlag (Steiermark). Den umgekehrten Weg gingen Steyr-Stadt (Oberösterreich), Leibnitz, Murau sowie Hartberg-Fürstenfeld (alle Steiermark).

Trotz mehrerer Coronavirus-Häufungsfälle wurde die Stadt St. Pölten auch nach der Kommissionssitzung vom Donnerstag mit Orange und nicht mit Rot eingestuft. LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) führte das in einer Reaktion nach einer Lagebesprechung mit Verantwortlichen und Experten des Landes am Abend darauf zurück, dass die Cluster „gut abgrenzbar“ seien – mehr dazu in noe.ORF.at.

Bei 35 Prozent der Fälle Infektionsquelle unklar

Am Freitag veröffentlichte die Kommission ihre Indikatoren zur Risikoeinstufung für die derzeit geltende Ampelschaltung. Daraus geht hervor, dass in der Kalenderwoche 40 (28. September bis 4. Oktober) österreichweit bei 35 Prozent der Fälle die Infektionsquelle unbekannt war – 41 Prozent waren es in der Woche davor. Wien verzeichnete dahingehend mit 39 Prozent zwar erneut den höchsten Wert, verbesserte sich gegenüber der Vorwoche aber um zehn Prozent. In Tirol war nur bei 26 Prozent der Infektionen die Quelle unklar, 28 Prozent waren es in Vorarlberg, womit hier die beiden besten Werte erzielt wurden.

Aus der Analyse der Kommission geht auch hervor, dass nunmehr lediglich fünf Prozent der positiven Fälle reiseassoziiert sind. Drei Prozent wurden ihm Rahmen von Screening-Programmen entdeckt, Tirol verzeichnete hier mit sechs Prozent den höchsten Wert. Und österreichweit waren in Kalenderwoche 40 insgesamt 26 Prozent der Fälle asymptomatisch.

Deutliche Unterschiede zeigten sich bei den asymptomatisch verlaufenden Fällen. Rund die Hälfte der positiv getesteten Personen in Oberösterreich waren in der Kalenderwoche 39 Ende September ohne Beschwerden – 49 Prozent waren asymptomatisch, in der Folgewoche waren es nur noch 37 Prozent. Die wenigsten SARS-CoV-2-Fälle ohne Symptome gab es mit Kalenderwoche 39 mit 14 Prozent in Vorarlberg, wo sie in der Folgewoche dann noch einmal sanken und bei zwölf Prozent lagen – die 16 Prozent in Niederösterreich erhöhten sich indes auf 24 Prozent in der Kalenderwoche 40.

Einschätzung des Risikos

Wie auch in den vergangenen Wochen wird Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gemeinsam mit der Sprecherin der Ampelkommission, AGES-Epidemiologin Daniela Schmid, Freitagvormittag die Hintergründe der Entscheidung und eventuelle Folgerungen daraus erläutern.

Aufgabe der – allerdings aus Fachleuten und politischen Vertretern zusammengesetzten – Kommission ist es, epidemiologisch und virologisch die Lage einzuschätzen. Getrennt davon, das betont die Bundesregierung stets, sind eventuelle politische Entscheidungen über Verschärfungen oder Lockerungen zu sehen. Nach der Einführung der Ampel und den widersprüchlichen Wortmeldungen dazu gab und gibt es in der Öffentlichkeit teils große Verwirrung über die Aussagekraft der Ampel.