Bergkarabach: Brüchige Waffenruhe im Kaukasus

Die zwischen Armenien und Aserbaidschan vereinbarte Waffenruhe im Konflikt um Bergkarabach ist bis heute nicht vollständig in die Tat umgesetzt worden. Beide Seiten warfen einander auch am frühen Morgen Verstöße gegen die Abmachung und weitere Angriffe vor. Russland bemühte sich unterdessen, die Konfliktparteien an die mit Moskauer Hilfe ausgehandelte Feuerpause zu erinnern.

Zerstörtes Gebäude in Ganja
Reuters/Umit Bektas

In der Früh meldeten aserbaidschanische Medien Artillerieangriffe der armenischen Seite auf die Stadt Ganja im Westen des Landes. Unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Baku berichtete die Agentur Azertag, die Stadt sei in der Nacht beschossen worden. Nach einem Bericht der „Bakupost“ wurden beim Einschlag eines Projektils in ein Wohnhaus drei Menschen getötet und 40 weitere verletzt.

Auch Armenien sprach von fortgesetzten Angriffen des aserbaidschanischen Militärs. Außenminister Sohrab Mnazakanjan forderte die Gegenseite auf, die Waffenruhe zu respektieren und in die Tat umzusetzen. Er warf dem aserbaidschanischen Militär fortgesetzte Angriffe gegen Stepanakert, die Hauptstadt der umkämpften Region Bergkarabach, auch in der Nacht vor. „Das ist abscheuliche Aggression“, twitterte er.