Karte zeigt die Hochburgen der Parteien in Wien
SORA, ORF.at, OpenStreetMap
Wien-Wahl

Die Parteien und ihre Hochburgen

Die Stärke der SPÖ bei der Gemeinderatswahl in Wien spiegelt sich auch in den Bezirksergebnissen wider, besonders in der Brigittenau und in Favoriten. Die ÖVP schnitt im ersten Bezirk sehr gut ab, und auch der Nordwesten Wiens schimmert türkisfarben. Der große Wahlverlierer, die FPÖ, büßte dafür einige seiner bisherigen Hochburgen ein.

Ihre bestes Ergebnis konnte die SPÖ in der Brigittenau und in Favoriten mit jeweils fast 50 Prozent einfahren (ohne Briefwahlkarten – deren Auszählung wird voraussichtlich noch bis Dienstag dauern). Am Montagabend waren fünf Bezirke ausgezählt.

In weiteren zwölf Bezirken konnte die SPÖ mehr als 40 Prozent der Stimmen verbuchen; mehr als 30 Prozent Stimmenanteil waren es in allen 23 Bezirken. Den größten Stimmenzuwachs erzielte die SPÖ in Favoriten mit mehr als acht Prozent, sie kam dort auf 49,5 Prozent. Stimmenverluste gab es in sieben Bezirken, den größten davon im ersten Bezirk mit 22,9 Prozent.

ÖVP legte in allen Bezirken zu

Der klare Aufwärtstrend der ÖVP zeigt sich darin, dass sie in allen Bezirken zulegen konnte. Nach Auszählung der Briefwahlstimmen im Bezirk Innere Stadt konnte sich ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl mit 40,5 Prozent durchsetzen. Hier wählten 60 Prozent per Wahlkarte.

In sechs Bezirken kam die ÖVP auf mehr als 20 Prozent, stimmenstärkster war Hietzing mit fast 30 Prozent. Den größten Stimmenzuwachs erzielte die ÖVP in Liesing mit 13,4 Prozentpunkten, sie kam dort auf 23,1 Prozent. Am schwächsten performte die ÖVP in Rudolfsheim-Fünfhaus mit 12,9 Prozent (ein Plus von fast sieben Prozent).

FPÖ nur in Simmering über 15 Prozent

Die bei der Gemeinderatswahl von 30,8 Prozent in die Einstelligkeit abgestürzte FPÖ kam nur in einem einzigen Bezirk auf mehr als 15 Prozent der Stimmen – und zwar in Simmering. Aber auch dort setzte es ein gewaltiges Minus von deutlich über 25 Prozent Prozentpunkten – womit der 2015 eroberte erste Platz weg ist. In 18 Bezirken kam die freiheitliche Partei auf unter zehn Prozent der Stimmen, weniger als fünf Prozent gab es in vier Bezirken.

In allen 23 Bezirken betrug der Verlust für die FPÖ mindestens zehn Prozentpunkte, in neun davon büßte sie mehr als 20 Prozentpunkte ein. Am schwächsten schnitt die FPÖ in Neubau ab, den größten Verlust fuhr sie in Floridsdorf ein.

Neubau bleibt Hochburg der Grünen

Die Grünen, die insgesamt ebenfalls etwas zulegen konnten, kamen in acht Bezirken auf mehr als 20 Prozent. Ihre Hochburg war neuerlich Wien-Neubau mit 28,5 Prozent. Den größten Stimmenzuwachs erzielten die Grünen im ersten Bezirk mit 4,5 Prozentpunkten, sie kamen dort auf 16,8 Prozent. Das schwächste grüne Bezirksergebnis gab es in Simmering mit 6,2 Prozent. Nach Auszählung der Briefwahlstimmen in der Josefstadt geht der Bezirk nun doch von der ÖVP (30.6 Prozent) an die Grünen (33,6 Prozent). Nicht gelungen ist den Grünen, Wieden zurückzuerobern. Dieser Bezirk bleibt auch nach Auszählung der Briefwahlstimmen bei der SPÖ.

NEOS in acht Bezirken über zehn Prozent

NEOS konnte in allen Bezirken zulegen. Den größten Stimmenzuwachs erzielte die Partei in Hietzing mit 1,68 Prozentpunkten, sie kamen dort auf 11,42 Prozent. Stimmenstärkste Bezirke waren die Innere Stadt, die Josefstadt, Währing und Döbling. Am schwächsten schnitt NEOS in Favoriten ab, wo die Partei auf nur 3,94 Prozent kam (plus 0,39 Punkte).