Hunderte Familien fliehen nach Gefechten in Afghanistan

In der südafghanischen Provinz Helmand sind Hunderte Familien vor Kämpfen geflohen. Seit Tagen sind afghanische Streitkräfte nach einer Taliban-Offensive auf die Provinzhauptstadt in schwere Gefechte verwickelt, wie Provinzpolitiker heute berichteten. Besonders schwere Kämpfe gab es am Westufer des Flusses Helmand nahe der Provinzhauptstadt Laschkarga. Es gebe eine unbekannte Anzahl an Opfern auf allen Seiten.

Regierungssprecher Sedik Sedikki machte die Taliban heute für die Zerstörung von Infrastruktur wie Straßen und Stromversorgung in der Provinz verantwortlich. „Wir fordern die Taliban erneut auf, die Kämpfe einzustellen und die Verhandlungen in Doha fortzusetzen“, sagte Sedikki in Kabul. Präsident Aschraf Ghani versprach der Provinz militärische Verstärkung.

Auch in der Nacht auf gestern hatte es schwere Gefechte gegeben. Unterstützt wurden die Soldaten der afghanischen Armee durch mehrere Luftschläge der US-Streitkräfte, wie Sprecher Sonny Leggett auf Twitter bekanntgab. Dutzende Taliban-Kämpfer seien bei Luftangriffen getötet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums gestern.

„Die Taliban müssen ihre offensiven Aktionen in der Provinz Helmand sofort einstellen und ihre Gewalt im ganzen Land verringern. Das steht nicht im Einklang mit dem Abkommen zwischen den USA und den Taliban und untergräbt die laufenden afghanischen Friedensgespräche“, sagte der Kommandant der US- und NATO-Truppen in Afghanistan, General Austin Scott Miller, laut einer Mitteilung.