Bergkarabach: Trotz Waffenruhe wieder Kämpfe

In der umkämpften Kaukasus-Region Bergkarabach gehen die Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan trotz der jüngst vereinbarten Waffenruhe weiter. Beide Seiten berichteten gestern über neue Angriffe und gaben jeweils der Gegenseite dafür die Schuld. Bergkarabach sprach von 45 weiteren Toten auf seiner Seite, womit deren Gesamtzahl auf 525 steige. Aserbaidschan macht seit Beginn der Kämpfe Ende September keine Angaben über militärische Opfer in den eigenen Reihen.

Russland, das die Waffenruhe ausgehandelt hatte, rief gestern alle Beteiligten zur Einhaltung des Abkommens auf. Luxemburg erneuerte die Aufforderung der EU an die Türkei, mehr für ein Ende der Kämpfe zu tun. Die Türkei steht in dem Konflikt an der Seite Aserbaidschans, Armenien hat einen Verteidigungspakt mit Russland.

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium warf armenischen Truppen vor, aserbaidschanische Militärstützpunkte in mehreren Regionen beschossen zu haben. Umgekehrt erklärten die von der armenischen Regierung unterstützten Behörden in Bergkarabach, Angriffe der aserbaidschanischen Armee abgewehrt zu haben. Im Gebiet um die Stadt Hadrut seien anhaltend größere Militäreinsätze im Gang.