Zypern kündigt Aus für „goldene Reisepässe“ an

Das EU-Mitglied Zypern hat nach scharfer Kritik das Ende der Vergabe von Staatsbürgerschaften im Austausch gegen Investitionen angekündigt. Die Regierung in Nikosia habe sich in einer Dringlichkeitssitzung entschieden, die umstrittenen Programme zu den „goldenen Pässen“ einzustellen, sagte ein Regierungssprecher gestern. Zuvor hatte sich auch die EU-Kommission höchst besorgt über einen Bericht mit neuen Enthüllungen des Fernsehsenders al-Jazeera gezeigt.

Der Sender mit Sitz in Katar hatte zuvor berichtet, hochrangige zypriotische Beamte und Politiker würden Kriminelle aktiv bei der Bewerbung um die „goldenen Pässe“ unterstützen. Der Innen- und der Finanzminister Zyperns hätten nun unter Verweis auf „langjährige Schwächen, Missbrauch und Ausnutzung der Bestimmungen des Investitionsprogramms“ dessen Abschaffung vorgeschlagen, sagte der Regierungssprecher. Die Regierung bestätigte den Angaben zufolge den 1. November als Enddatum.