Bergkarabach: Aserbaidschan bringt Gebiete unter Kontrolle

Bei Kämpfen um die Südkaukasus-Region Bergkarabach hat Aserbaidschan erneut mehrere Ortschaften eingenommen. Der Anführer der Region Bergkarabach, Araik Arutjunjan, teilte heute mit, dass es Aserbaidschan gelungen sei, die Front tief in das Konfliktgebiet zu verschieben. Armenien bestätigte, dass das aserbaidschanische Militär Gebiete unter seine Kontrolle gebracht habe. Es war die erste offizielle Bestätigung dieser Art.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev gab im Kurznachrichtendienst Twitter bekannt, dass das Militär acht Dörfer zurückerobert habe. Die Behörden in der Hauptstadt Baku sprechen von nun insgesamt 45 Ortschaften, die sie wieder unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Armenien und Bergkarabach hatten das bestritten. Jetzt bestätigten sie den Rückzug.

Keine Angaben zu getöteten Soldaten

In Aserbaidschan kam es zuletzt auch zu spontanen Freudenfesten mit Feuerwerk auf den Straßen, wie das Staatsfernsehen zeigte. Die armenische Seite beklagt Hunderte Tote in den eigenen Reihen. Die aserbaidschanische Seite spricht von 43 getöteten Zivilisten und Zivilistinnen, Angaben zu getöteten Soldaten machte Baku nicht.

Der neue Krieg um Bergkarabach hatte am 27. September begonnen. Die beiden Ex-Sowjetrepubliken kämpfen seit Jahrzehnten um die bergige Region, in der rund 145.000 Menschen leben. Bergkarabach wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan.