WWF: Mehrheit gegen weitere Skigebiete und Seilbahnen

Die Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen will laut einer Umfrage die heimische Bergwelt vor einem weiteren Ausbau für Skigebiete geschützt sehen. Das geht aus einer market-Erhebung im Auftrag des Österreich-Ablegers der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) hervor.

Der Umfrage zufolge ist das für 87 Prozent von über 1.000 Befragten im Falle unverbauter Gletscher- und Hochgebirgsregionen nicht akzeptabel. 64 Prozent wünschen sich generell einen Ausbaustopp von Seilbahnen – und 20 Prozent sogar einen Rückbau. Im Rahmen der im August durchgeführten Umfragen wurden 1.008 Personen online befragt.

Nur wenige wollen mehr Pisten

81 Prozent befürchten bei einer weiteren Verbauung der Landschaft negative Auswirkungen auf Erholung und Naturerlebnis. Bei Pisten und Beschneiungsanlagen sprechen sich 39 Prozent für einen Rückbau aus und weitere 47 Prozent für die Beibehaltung des Ist-Zustands. Neun Prozent wollen mehr Pisten und Beschneiungsanlagen.

84 Prozent der Befragten gaben auch an, dass attraktive, ursprüngliche Landschaften für den Tourismus in Zukunft immer wichtiger werden. 89 Prozent wünschen sich einen verbindlichen ausnahmslosen Schutz der Gletscher- und Hochgebirgsregionen vor weiterer Verbauung. 91 Prozent der Befragten waren für eine Ausweisung von ursprünglichen Landschaften als Ruhezonen, wo keine großen Infrastrukturen gebaut werden dürfen.

WWF für naturverträgliche Tourismuswende

Knapp vor Beginn der heurigen, durch die Coronavirus-Epidemie erneut eingeschränkten Skisaison fordert der WWF nun eine naturverträgliche Tourismuswende inklusive Endausbaugrenzen für Skigebiete. Das Ergebnis der Umfrage interpretierte WWF-Naturschutzleiter Christoph Walder in einer Aussendung heute als „klaren Auftrag an die Politik“.

Laut Angaben der NGO gelten nur noch sieben Prozent der österreichischen Staatsfläche als unverbaut, diese müsse daher dringend geschützt werden. Der WWF fordert deshalb einen Stopp von Skigebietsneuerschließungen in unberührten Landschaften sowie einen Gletscherschutz ohne Ausnahmen.