Venedig-Biennale: USA schicken Bildhauerin Simone Leigh

Als erste afroamerikanische Künstlerin soll die Bildhauerin Simone Leigh die USA bei der 59. Internationalen Kunst-Biennale in Venedig 2022 vertreten. Die Kulturabteilung des US-Außenministeriums habe Leigh auf Basis von Empfehlungen aus der Museums- und Kunstszene ausgewählt, berichteten US-Medien gestern (Ortszeit).

Simone Leigh
AP/Shaniqwa Jarvis/Simone Leigh and Hauser & Wirth

„Ich fühle mich als Teil einer größeren Gruppe von Künstlern und Denkern, die eine kritische Masse erreicht haben“, sagte die 52-Jährige der „New York Times“. „Und trotz des wirklich schrecklichen Klimas, das wir erreicht haben, lenkt es mich immer noch nicht von der Tatsache ab, wie erstaunlich es ist, in diesen Zeiten eine schwarze Künstlerin zu sein.“

„Auto-ethnografische“ Kunst

Leigh ist für ihre Keramikskulpturen schwarzer Frauen bekannt, sie arbeitet aber auch mit Videos und Installationen. Ihre Kunst bezeichnet sie als „auto-ethnografisch“, ihre Projekte verwenden oft Materialien und Formen, die traditionell mit afrikanischer Kunst verbunden sind. Ihre Installationen „schaffen Räume, in denen sich historischer Präzedenzfall und Selbstbestimmung vermischen“, schreibt das Kunsthaus Hauser & Wirth über Leigh.

Die in Chicago geborene und in New York lebende Leigh hat zuletzt mit mehreren Soloausstellungen auf sich aufmerksam gemacht. Eine große Bronzeskulptur von Leigh ziert derzeit die New Yorker High Line, eine zum Park umgebaute ehemalige Hochbahntrasse.

Zuletzt vertraten 2019 Martin Puryear und 2017 Mark Bradford die USA bei der Kunst-Biennale in Venedig. Die nächste Schau sollte eigentlich 2021 stattfinden, wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie auf 2022 (23. April bis 27. November) verschoben.