Atomvertrag: USA lehnen Putins Vorschlag ab

Vier Monate vor dem Auslaufen des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrags hat die US-Regierung einen Vorschlag von Russlands Präsident Wladimir Putin zur Verlängerung abgelehnt.

Putins Vorschlag einer Verlängerung des New-Start-Vertrags ohne ein Einfrieren der Zahl der Nuklearsprengköpfe sei „ein Rohrkrepierer“, teilte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O’Brien, gestern mit. „Wir hoffen, dass Russland seine Position neu bewerten wird, bevor ein kostspieliges Wettrüsten einsetzt.“

Putins Gegenvorschlag auf US-Vorschlag

Putin hatte zuvor eine Verlängerung um mindestens ein Jahr ohne Bedingungen vorgeschlagen. Diese Zeit könne für „sinnvolle Verhandlungen über alle Einzelheiten“ genutzt werden, sagte der Kreml-Chef am Freitag bei einer Videokonferenz seines Sicherheitsrates in Moskau.

Der US-Sonderbeauftragte für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, hatte am Dienstag gesagt, die US-Regierung sei bereit, den Vertrag für eine gewisse Zeit zu verlängern, wenn Russland zusage, sein Arsenal taktischer Atomwaffen zu begrenzen. „Wir sind bereit, das Gleiche zu tun.“

Begrenzung auf je 1.550 Atomsprengköpfe

Der New-Start-Vertrag über die Kontrolle von Atomwaffen läuft Anfang Februar aus. Die USA und Russland besitzen zusammen rund 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen. Der New-Start-Vertrag begrenzt die russischen und amerikanischen Nukleararsenale auf je 800 Trägersysteme und 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe.

Wird der Vertrag nicht verlängert oder keine neue Vereinbarung geschlossen, gäbe es erstmals seit Jahrzehnten kein Abkommen mehr, das den Bestand an strategischen Atomwaffen begrenzt.