Proteste in Bangkok: Regierungschef gesprächsbereit

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok haben gestern Tausende Menschen den vierten Tag in Folge trotz eines Versammlungsverbots gegen die Regierung protestiert. „Nieder mit der Diktatur“ riefen sie und „Reformiert die Monarchie“. Ministerpräsident Prayut Chan-ocha, ein früherer Junta-Chef, dessen Rücktritt die Demonstranten fordern, zeigte sich besorgt und gesprächsbereit.

Demonstration in thailändischer Hauptstadt Bangkok
Reuters/Soe Zeya Tun

„Die Regierung will Gespräche führen, um gemeinsam einen Ausweg zu finden“, sagte der Sprecher des Regierungschefs, Anucha Burapachaisri, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Ministerpräsident habe Sorge, dass sich die Proteste ausweiten und Störer zur Gewalt anstiften könnten. Mit wem Prayut sprechen will, blieb offen.

Erneut Demonstrationen in Thailand

Trotz der Festnahmen von Aktivisten und eines Versammlungsverbots haben in Thailand erneut Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha demonstriert.

Seit drei Monaten protestieren immer wieder Tausende Menschen gegen die Regierung und fordern den Rücktritt von Prayut, dem damaligen Chef der Militärjunta, die im Jahr 2014 die Macht übernahm. Prayut wurde im vergangenen Jahr als Ministerpräsident wiedergewählt, was in weiten Teilen der Bevölkerung aber umstritten ist. Inzwischen richtet sich die Kritik auch gegen die Monarchie – ein Tabubruch.