Stimmabgabe bei Bolivien-Wahlen läuft

Mit der Öffnung der Wahllokale haben in Bolivien die Präsidenten- und Parlamentswahlen begonnen. Gut 7,3 Millionen Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, inmitten der Pandemie und im Schatten des ehemaligen Präsidenten Evo Morales ihre Stimme abzugeben. Der Anden-Staat ist politisch zerrissen zwischen Anhängern des linken Ex-Staatschefs von der Partei MAS und seinen Gegnern liberaler bis ultrarechter Ausprägung.

Menschen mit Mundschutz vor einem Wahllokal in La Paz
Reuters/David Mercado

Nach der Präsidentenwahl im Oktober 2019 hatte Morales auf Druck des Militärs zurücktreten müssen. Ihm wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Morales setzte sich ins Ausland ab – eine Interimsregierung mit der erzkonservativen Übergangspräsidentin Jeanine Anez, die eine Neuwahl ausrufen sollte, übernahm. Seine Anhänger und Verbündeten in der Region sprechen von einem Putsch.

Morales’ gewichtiges Vermächtnis

Die Hoffnung vieler, dass dadurch die Krise in dem politisch gespaltenen Land überwunden werden könnte, wird durch einen Blick auf die vergangenen Monate jedoch stark getrübt. Und obwohl sich Morales derzeit im Exil befindet, spielt sein politisches Erbe eine entscheidende Rolle.

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