EU-Gesundheitsagentur stuft Österreich rot ein

Die EU-weite Coronavirus-Ampel hat für Österreich auf Rot geschaltet: Ganz Österreich wird von der EU-Gesundheitsagentur ECDC auf der Karte zur Infektionslage in der EU mit der höchsten Warnstufe belegt. ECDC hatte am Donnerstag erstmals eine Europakarte veröffentlicht, auf der Regionen je nach Infektionslage grün, orange oder rot markiert sind. Österreich erschien dort gestern ebenso wie Deutschland zuerst grau, weil keine Daten zur Zahl der durchgeführten Coronavirus-Tests vorlagen.

Auf die Ampelkarte hatte sich am vergangenen Dienstag eine Mehrheit der EU-Staaten geeinigt. So sollen sich einerseits EU-Bürger und -Bürgerinnen im Internet über die CoV-Lage in Europa informieren können, andererseits soll sie zur Koordinierung von Reisebeschränkungen dienen. Österreich enthielt sich dabei unter anderem wegen mangelnder Differenzierung. Tatsächlich erscheinen auf der Ampelkarte derzeit die meisten Länder der EU rot. Einzelne Regionen wie etwa Teile Norwegens und Finnlands, Griechenlands, Süditaliens und Deutschlands werden als „grün“ eingestuft.

Empfehlung nicht bindend

Für grüne Gebiete mit wenigen Infektionen sollen laut der Empfehlung des EU-Rats künftig keine Einreiseverbote mehr verhängt werden. Gemeinsame Standards für Reisende aus stärker betroffenen – also orange oder rot markierten – Regionen sind jedoch nicht vorgesehen. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für Quarantäne- und Testpflichten. Auch ist die Empfehlung nicht bindend.

Grundlage der Hauptkarte ist die Zahl der neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen – die 14-Tage-Inzidenz –, dazu kommen die Quote positiver Tests sowie die Anzahl durchgeführter Tests pro 100.000 Einwohner. ECDC will die Grafiken eigenen Angaben zufolge jeden Donnerstag auf Grundlage der nationalen Daten aktualisieren.