Frankreich ehrt ermordeten Lehrer mit höchstem Orden

In Frankreich soll der von einem mutmaßlichen Islamisten ermordete Geschichtslehrer Samuel Paty mit der höchsten nationalen Auszeichnung Frankreichs geehrt werden. Er solle postum mit dem Orden der Ehrenlegion (Legion d’Honneur) ausgezeichnet werden, so solle seiner gedacht werden, sagte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer heute dem TV Sender BFM. Morgen wird die Gedenkfeier in Paris in der Sorbonne-Universität stattfinden.

Moschee wird geschlossen

Nach der Enthauptung des Lehrers hat Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin die Schließung einer Moschee in einem Vorort von Paris angeordnet.

Die Moschee habe auf Facebook ein Video geteilt, in dem der Unterricht des getöteten Lehrers angeprangert wurde, sagte der Minister gestern dem Sender TF1. Am selben Tag gab es zudem nach Ministeriumsangaben 34 Polizeioperationen gegen Menschen und Vereinigungen, die dem islamistischen Spektrum nahestehen sollen.

Die Islamisten stünden „nicht unbedingt in Verbindung“ mit dem Mord an dem Lehrer, sagte Darmanin. Die Einsätze zielten vielmehr darauf ab, „eine Botschaft zu vermitteln: nicht eine Minute Aufschub für die Feinde der Republik“.

Wegen Lehre von Meinungsfreiheit ermordet

Der 47-Jährige war am Freitag in einem Vorort von Paris von einem mutmaßlichen Islamisten angegriffen und enthauptet worden. Der tatverdächtige 18-Jährige mit tschetschenischen Wurzeln wurde von der Polizei erschossen.

Nach Stand der Ermittlungen wurde Paty getötet, weil er in einer Unterrichtsstunde zum Recht auf Meinungsfreiheit vor 13-jährigen Schülern Mohammed-Karikaturen verwendet hatte.