Kampanien will nächtliche Ausgangssperre einführen

Angesichts der steigenden Zahl von Infektionen will auch die süditalienische Region Kampanien die Regierung in Rom um eine Verschärfung der restriktiven Maßnahmen bitten. So soll ab Freitag ein nächtliches Ausgangsverbot zwischen 23.00 und 5.00 Uhr eingeführt werden, kündigte der Präsident der bevölkerungsreichsten Region Süditaliens, Vincenzo De Luca, an.

Kampanien folgt somit dem Beispiel der Region Lombardei, die ab Donnerstag ein nächtliches Ausgangsverbot einführen will. Einkaufszentren sollen am Wochenende in der Lombardei geschlossen bleiben.

Kampanien, die Region um Neapel, zählt 5,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und meldet schon seit Wochen eine zunehmende Zahl von Infektionen. De Luca forderte den Einsatz von 600 zusätzlichen Ärztinnen und Ärzten, um der steigenden Patientenzahl in den Krankenhäusern Herr zu werden.

Volksschulen sollen wieder öffnen

De Luca, der vergangene Woche die Schließung der Schulen bis 30. Oktober angekündigt hatte, beschloss, dass die Volksschulen ab Montag wieder öffnen können. Er reagierte damit auf heftige Proteste der Eltern gegen die Schulschließung in der Region.

In Mailand kam es zu einer Protestkundgebung von Lokalbesitzern gegen die geplante nächtliche Ausgangssperre. Sie demonstrierten vor dem Sitz der Region Lombardei in Mailand gegen die restriktiven Maßnahmen, die die Gastronomie besonders stark belaste.

„Bisher ist unser Umsatz im besten Fall um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. So können wir nicht weitermachen“, betonte der Sprecher der Lokalinhaber, Alfredo Zini.