Khashoggis Verlobte klagt saudischen Kronprinzen

Die Verlobte des ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat in den USA den mächtigen Kronprinzen des Ölstaates, Mohammed bin Salman, auf Schadenersatz geklagt. Hatice Cengiz habe einen persönlichen Schaden sowie finanzielle Verluste durch den Mord an ihrem Verlobten davongetragen, hieß es in der gestern veröffentlichten Klageschrift.

Hatice Cengiz
Reuters/Arnd Wiegmann

Khashoggi war 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul von einem aus Saudi-Arabien entsandten Kommando ermordet worden. Zusammen mit Cengiz reichte die von Khashoggi gegründete Menschenrechtsorganisation Democracy for the Arab World Now (Dawn) Klage gegen bin Salman und 28 weitere Verdächtige ein.

Ziel des Mordes sei es gewesen, die von Khashoggi angestrebten Demokratiereformen in der arabischen Welt zum Erliegen zu bringen, hieß es weiter in der Klageschrift. Cengiz und Dawn legten demnach die Klage in Washington vor, da von der saudi-arabischen Justiz keine Gerechtigkeit zu erwarten sei.

Riad: Khashoggi starb bei „missglücktem Einsatz“

Nach der Ermordung des 59-Jährigen im Oktober 2018 hatte Riad erst unter internationalem Druck und nach wochenlangen Dementis zugegeben, dass der Regierungskritiker und Gegner bin Salmans „bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme“ getötet worden sei.

Im Zusammenhang mit dem Mord an Khashoggi wurden in Saudi-Arabien 13 Angeklagte zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der stellvertretende saudi-arabische Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der ehemalige Berater des Kronprinzen, Saud al-Kahtani, wurden vor Gericht jedoch entlastet. Türkische Ermittler gehen hingegen davon aus, dass die beiden Männer die Ermordung des Regierungskritikers im Istanbuler Konsulat angeordnet haben.